Nisthilfen für Wildbienen

Die Blumen- und Gartenfreunde haben am Freitag, 30. April 2010 über 120 Nisthilfen für Wildbienen an die Besucher des Blumentags in Billerbeck verschenkt, in der Hoffnung, dass diese auch im Garten aufgestellt werden und  es zu einer Verhaltensänderung gegenüber diesen Insekten kommen kann. Von den ca. 550 Wildbienenarten in Deutschland sind immer mehr in ihrem Bestand bedroht- einmal wegen des Einsatzes von Insektiziden und anderen Pestiziden und zum anderen wegen der modernen Landwirtschaft, die die "Unkräuter", die ja die eigentlichen Bestäubungspflanzen für Wildbienen darstellen, immer drastischer zurückdrängt. Wildbienen - und hier besonders die verschiedenen Hummelarten sind aber auch besonders bei der Bestäubung von Obstpflanzen unerlässlich. In einem nassen und kalten Mai wie 2010 sind eher die kälteresistenteren Hummeln und Pelzbienen für den Obstertrag wichtig als die allseits bekannten Honigbienen, denn diese bleiben bei widrigen Witterungsbedingungen im Stock.

 

Nisthilfen

 

Durchbohrte Holzscheiben eines alten  trockenen Obstbaumes, Aststücke aus Hartholz mit ca. 5 cm tiefen Röhren, deren Durchmesser von 2 bis 8 mm schwankt und Schilfrohre, die in einem Wildbienenhotel festgeklemmt sind, werden von Mauerbienen und Pelzbienen als Brutröhren angenommen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Bohrung sauber ist und nicht ausfranst und das Bohrmehl möglichst vollständig entfernt wird. Auch Lehmwände oder Ziegelsteine, in denen Löcher gebohrt werden, sind geeignet für die Vermehrung der gefährdeten Wildbienen, die ja in der Regel als Solitärinsekten leben und nicht wie die allseits bekannten Honigbienen in einem komplizierten Staatengebilde zu Tausenden auf engstem Raum existieren.

Die Wildbienen nehmen diese Nisthilfen an, schleppen Pollen als Nahrung für die kommenden Larven herbei und legen dann jeweils  1 Ei in diese Brutkammern, die danach mit Lehm oder Mörtel verschlossen werden. Nach ca. 3 -4 Wochen durchbrechen dann die jungen Wildbienen den Mörtelverschluss von innen her und gelangen ins Freie.

Wildbienen sind in aller Regel nicht aggressiv, denn sie haben keinen "Staat" zu verteidigen wie etwa Wespen oder Honigbienen. 

 

Weitere Informationsquellen:

Das Wildbienenhotel von R. Günzel Pala-Verlag ISBN: 978-3-89566-244-7