die mondsichelmadonna

Anmutig, voller Dynamik und Strahlkraft zeigt sich die fast lebensgroße "Mondsichelmadonna", die zwischen den Jahren 1650-1700 aus Baumberger Kalksandstein entstanden sein muss. Als Zeugnis barocker Bildhauerkunst und der Marienverehrung steht die betende Jungfrau auf der Erdkugel und einer Schlange, dem Symbol der Erbsünde, inmitten einer nach oben geschwungenen Mondsichel. Der Mond gilt als Symbol des Schwindens ud der Wiederkehr und wird mit der unbefleckten Empfängnis Marias in Zusammenhang gebracht. Diese seltene und ausdrucksvolle Mariendarstellung könnte zu dem ehemaligen "Nonnenhaus" gehört haben, das 1864 vor dem Bau des Krankenhauses (heute Ludgerusstift) kurzerhand abgerissen worden sein soll.

 

Öffnungen im Kopfbereich deuten darauf hin, dass die Madonna in früheren Jahren mit einem Strahlenkranz geschmückt war. Diese im Jahr 2001 zuletzt restaurierte Kostbarkeit stand Jahrzehnte lang unter einer Gruppe wertvoller und geheimnisumwitterten Eiben, die Opfer eines Sturmes wurden. Heute begrüßt sie auf dem Parkplatzgelände die Besucher des Altenheimes.

 

Bildstock-Nr. 10: Bildstöcke und Denkmäler - Billerbeck und Umgebung / mit Radwanderkarte

Herausgeber: Wolfgang Suwelack Stiftung 2005 

unter Mitarbeit von Paul Schulze-Isfort (1920-1993)